Haftvermittlung
Bessere Haftung von Farben und Lacken auf schwierigen Substraten
Lacke und Beschichtungen auf Substraten wie Glas oder Keramik sollen thermisch und mechanisch belastbar sein und so möglichst lange halten. Silane in der Grundierung oder als Additive in der Formulierung des Beschichtungsmittels tragen hierzu entscheidend bei.
Hochwertige Beschichtungen sind nachhaltig und sinnvoll. Sie schützen den jeweiligen Untergrund vor äußeren Einflüssen wie UV-Strahlen, unterschiedlichen Temperaturen, der Witterung oder mechanischen Belastungen. Gerade Glas, Keramik, Beton oder anderen anorganischen Materialien stellen die Beschichtungssysteme jedoch vor besondere Herausforderungen. Dauerhafter Schutz ist hier nicht ohne weiteres zu erreichen. So brauchen Polyurethanbeschichtungen, die Glas stoß- und kratzfest machen sollen, neben dem eigentlichen Bindemittel zusätzlich Silane, um eine stabile Verbindung mit dem Substrat herzustellen.
Geringe Einsatzmengen, große Wirkung
Organofunktionelle Silane sind in der Formulierung immer dann unverzichtbar, wenn unterschiedliche molekulare Strukturen aufeinandertreffen. Sie bilden permanente chemische Bindungen zwischen den meist anorganischen Untergründen und der organischen Beschichtung aus Polymeren oder Harzen. Das hat viele Vorteile: Die anorganische Oberfläche wird versiegelt und die Diffusion von Wasser und Chlorid verringert. Das macht das Endprodukt haltbarer und beständig gegenüber Verschleiß. Ein weiterer Vorteil ist die Kosteneffizienz. Silane entfalten ihre Wirkung schon in geringen Mengen. Ihr Anteil an der Gesamtrezeptur beträgt in der Regel nur zwischen ein bis fünf Prozent. Trotzdem verlängern sie die Lebensdauer des Produkts verlängert deutlich.
Additiv oder Primer
Bei Lack- und Beschichtungssystemen gibt es zwei Möglichkeiten, Silane zur Haftvermittlung einzusetzen. Zum einen kann das Silan als Additiv direkt bei der Formulierung der Beschichtung zugegeben werden. Hier ist darauf zu achten, ob das Silan in der jeweiligen Formulierung stabil bleibt und keine unerwünschten Nebenreaktionen mit anderen Lackkomponenten auftreten. Zum anderen kann das anorganische Substrat auch mit einem Silanprimer vorbehandelt werden. Wie hoch die Silankonzentration im Primer sein muss, hängt unter anderem von der Rauigkeit der Oberfläche ab. Bei der Formulierung und der Applikation des Primers unterstützen die Expertinnen und Experten von Evonik jederzeit.
Evonik unterstützt bei der Wahl des jeweils passenden Silans
Bei der Wahl des richtigen Silans für die jeweilige Anwendung ist eine gute Beratung entscheidend. Denn es gibt viele verschiedene Beschichtungen auf dem Markt und die Anwendungen sind sehr breit gefächert. Evonik steht seinen Kunden aus der Farben- und Lackindustrie hier mit langjähriger Expertise zur Seite. Um das geeignete Silan zur Haftvermittlung zu finden, werden in den Laboren unterschiedliche Tests durchgeführt, etwa Adhäsionstests und Tests auf chemische Beständigkeit. Im Labor wird unter anderem auch Verträglichkeit und Stabilität von Harzen oder Polymerdispersionen getestet. So eignet sich je nach Harz und Substrat beispielsweise Dynasylan® VPS 4721 für PU-Beschichtungen oder Polymerdispersionen, Dynasylan® 1189 und Dynasylan® 1124 lassen sich ebenfalls in PU-Beschichtungen einsetzen. Für wasserbasierte Zwei-Komponenten-Epoxidbeschichtungen kann das lösungsmittelfreie Dynasylan® HYDROSIL 1153 passen, während in Epoxidbeschichtungen oder Polymerdispersionen Dynasylan® 1505 der ideale Haftvermittler sein kann. Viele Testreihen zum Vergleich der verschiedenen Silane sind nötig, um dem Kunden die beste Empfehlung zu geben.
Die Vorteile auf einen Blick
- Beschichtung haftet sehr gut auf schwierigen Substraten
- Thermisch und mechanisch belastbar
- Endprodukt lange haltbar
- Geringe Einsatzmengen an Silanen nötig