Oberflächenmodifikation 

Dynasylan® für spezielle Oberflächeneffekte

Lacksysteme müssen eine Vielzahl von Funktionen erfüllen, von dekorativen bis zu Schutzzwecken. So soll die Beschichtung temperatur-, UV- und witterungsbeständig sein, mechanischer und chemischer Belastung widerstehen sowie vor Korrosion schützen. All diese Effekte sollen für eine längere Haltbarkeit des Beschichtungssystems sorgen. Daneben wünschen sich Lackproduzenten eine einfache Verarbeitbarkeit der Formulierung und das gesamte Lacksystem sollte besonders nachhaltig sein. 

Bei der Erfüllung dieser Anforderungen spielen Silane eine große Rolle. Die jeweils gewünschten Effekte lassen sich durch Oberflächenmodifizierung, also eine Funktionalisierung von Oberflächen, erzielen. Eine Modifizierung kann Oberflächen zum Beispiel hydrophob oder oleophob machen, also wasser- oder ölabweisend. Aber auch hydrophile oder oleophile Oberflächen, das heißt wasser- oder ölanziehende, Oberflächen sind möglich – je nach Anwendung. Durch diese Behandlung mit lassen sich Oberflächenfehler vermeiden. 

Um diese Wirkung zu erzielen, müssen die Silane der Beschichtung zugesetzt werden. Zunächst binden sie sich mit ihrer funktionellen Siliziumgruppe fest an das Substrat, zum Beispiel Holz, Glas oder auch Beton. Mit der organofunktionellen Seite des Silans kann der gewünschte Effekt eingestellt werden. Auf diese Weise lässt sich eine extrem dauerhafte Oberflächenmodifizierung erreichen. 

Mit Silanen unterschiedliche Oberflächeneffekte erzielen 

Vor allem Alkylsilane oder Fluoroakylsilane sind hervorragende Oberflächenmodifizierer. Bei zahlreichen mineralischen Substraten erreicht man durch das Auftragen von Alkylsilanen eine hydrophobe Wirkung, zum Beispiel bei porösen Oberflächen wie Beton oder Naturstein. Hier sorgen Silane aus der Protectosil® Serie für einen hervorragenden Schutz. 

Fluoroakylsilane wiederum werden häufig eingesetzt, wenn man eine Oberfläche hydro- und oleophob werden soll. Trägt man sie auf glatte Oberflächen wie Glas oder Keramik auf, bewirken sie dort einen dauerhaften Antihaftschutz und Easy-to-clean-Eigenschaften. Fluoroalkylsilan-Systeme lassen sich ebenfalls bei porösen Oberflächen wie Beton oder Naturstein einsetzen, auch hierzu gibt es passende Protectosil®-Produkte. 

Sie eignen sich auch für Materialien aus Zellstoff, wie etwa Holz. Wird zum Beispiel Dynasylan® F 8815 auf eine Holzoberfläche aufgetragen, kann Wasser, Öl oder Fett nicht in die Holzoberfläche einziehen. Das sorgt nicht nur für eine längere Lebensdauer des beschichteten Objekts. Auch Schmutzpartikel, die im Wasser oder Öl mitgeführt werden, dringen nicht in die Oberfläche ein, sie ist langfristig geschützt.

Bessere Dispergierbarkeit und höhere Füllgrade 

Auch der umgekehrte Effekt ist möglich. Silane mit hydrophilen Eigenschaften sind zum Beispiel Amino-, Polyethylenoxid- und Epoxidsilane. Sie lassen sich gut bei mineralischen Materialien einsetzen. Die Vorteile: Diese Eigenschaften verbessern die Dispergierbarkeit in polaren Lösemitteln, Wasser und polaren Polymeren und erlauben höhere Füllgrade. 

Bei anorganischen Materialien kann eine organophile Wirkung durch den Einsatz verschiedener organofunktioneller Silane erreicht werden. 

Die Vorteile auf einen Blick: 

  • Bessere Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung und Witterung 
  • Je nach Anwendung Hydrophobie, Oleophobie oder auch Hydrophilie 
  • Bessere Dispergierbarkeit der Beschichtung 
  • Bessere Verträglichkeit zwischen organischem Substrat und anorganischen Polymer 
  • Höhere Füllgrade